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Kitsch

Ich liebe dich.

Kitschig sei das, wenn man es sagt. Sagen die einen.

Ich liebe dich.

Wenn es die eine sagt. Die einzige. Dann ist es wunderschön. Dann tut es gut. Dann heilt es Wunden und macht mich lebendig.

Ich liebe dich.

Ihr könnt noch so viele schreckliche Filme drumherum drehen. Ihr könnt täglich zig Groschenromane mit Herz, Schmerz und Schmalz drucken. Ihr könnt es auf Lebkuchenherzen, T-Shirts und Seifenbanderollen abbilden.

Ihr könnt die Zuckerglasur zentimeterdick aufstreichen. Jeden Anflug von tiefem Gefühl in den Drehbüchern der Daily Soaps wegschreiben.

Ihr könnte diese drei Worte zertreten, zerreissen, verreissen, bespucken und lächerlich machen.

Ihr könnt sie auch kitschig nennen.

All das könnt ihr.

Und doch könnt ihr deinem „Ich liebe dich“ nichts anhaben.


Dieser Artikel erscheint im Rahmen des Projekt *.txt zum Wort „Kitsch“.

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