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Audio Captchas aus Nutzerinnensicht

In [[Die unendliche Geschichte der Captchas]] und [[Audio Captcha (fast) nicht mehr sicher]] habe ich ein wenig über die Nutzung von Captchas zur Spamabwehr gelästert.

Alexandra B. hat sich zu meinem letzten Blogartikel zu Wort gemeldet.Alexandra nutzt selbst einen Screenreader. Aber ich lasse Sie einfach zu Wort kommen.

bq. Dachte immer, dass sich die Captchas mal erledigen, aber tun sie wohl nicht so schnell. Zum Auslesen visueller Captchas gibt es ja für den Firefox das Plugin WebVisum, das auch meistens funktioniert, jedoch beispielsweise bei Yahoo gar nichts erkennen konnte. Problematisch ist auch, dass es dieses Plugin nur für Windows gibt; Nutzer anderer Systeme haben also weiterhin ein Problem.

Auf die Website von WebVisum musste ich natürlich gleich mal hinsurfen. Leider waren einige Subseiten im Moment nicht erreichbar. Gut, dass es so ein Angebot für blinde und sehbehinderte Menschen gibt. Aber es zeigt wohl auch, dass grafische Captchas nicht mehr (oder bald nicht mehr) das Mittel zur Wahl als Spamabwehr sind.

Alexandra schreibt weiter:

bq. Audio-Captchas habe ich im Vergleich zu den Bildchen eher selten gesehen. Sie haben aus meiner Sicht auch einen ganz praktischen Nachteil: Sobald man die Audiodatei abspielt, quatscht der ScreenReader meist dazwischen, und parallel dazu muss man das Eingabefeld finden, um die Zeichen einzutragen. Ich hör mir also das Captcha meist an, schreibe es ab und trage den Inhalt dann ein – alles in allem etwas langwieriger als die Lösung über WebVisum.

An diese Probleme habe ich adhoc überhaupt nicht gedacht. Alexandra verstärkt aber genau meine Meinung, dass auch Audio Captchas ein Hindernis für NutzerInnen sind. JedeR WebanbieterIn sollte sich überlegen, wieviele potentielle NutzerInnen er/sie durch Captchas vertrieben hat, wieviele KundInnen verloren gingen etc.
Und wollen wir Nutzerinnen wie Alexandra solche Hürden vor die Füße (bzw. den Screenreader) werfen?

bq. Ich fände Lösungen am fairsten, bei dem einem Anwender Fragen gestellt werden ,beispielsweise leichte Rechenaufgaben oder die Übersetzung eines bekannten Begriffs ins Englische, habe aber keine Ahnung, wie komplex es ist ,sowas in eine Website einzubauen oder ob das nicht auch durch Bots umgangen werden kann.

Auch Fragen sind schwierig. Die leichten könnten wirklich bald durch Bots überrannt werden und andere ebenfalls Hürden aufstellen.

Ich bleibe dabei: Spam(bot)abwehr sollte auf Anbieterseite passieren. Und wenn ein CMS so etwas wie „Bayes“:/blog/archives/3014-Bayes-Filter-fuer-Serendipity-verbessert nicht bietet, dann … (bitte selbst einsetzen).

Auf alle Fälle ein Dank an Alexandra für das Feedback und den Einblick in ihre Nutzungsweise. Weitere Aspekte würden mich sehr interessieren. Denn es gibt noch genügend Entwickler, die weiterhin für Captchas plädieren.

Ein Kommentar

  1. In meinem Blogartikel zu Audio Captchas aus Nutzerinnensicht erwähnte ich auch Webvisum. Dieser Dienst ermöglichte es – nach Anmeldung und Freischaltung – blinden und sehbehinderten Menschen grafische Captchas zu interpretieren und somit dies

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