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OpenStreetMap – Meine Erfahrungen

Bernd hat im Rahmen einer meiner LeserInnenaktionen einen Artikel bei mir „gewonnen“. Dazu schrieb er mir:

…und hätte daher gerne mal einen ausführlichen Artikel von dir zum Thema OpenStreetMap gesehen. Ich habe zwar im Blog ein paar Beiträge gefunden, in denen du Screenshots aus OSM nutzt, aber einen richtigen Artikel darüber scheint es bisher nicht gegeben zu haben.

Gute Frage.Bernd schrieb mir noch dazu

Den Inhalt möchtest du zwar gerne selbst bestimmen, aber mich würde insbesondere interessieren, seit wann du das Projekt kennst, wie du es nutzt und ob du vielleicht sogar selbst Daten beisteuerst und wenn ja, in welcher Art. Den Rest darfst du dir natürlich selbst aussuchen. 🙂

Seit wann kenne ich OpenStreetMap. Gute Frage. Genau kann ich es nicht rekonstruieren, aber ich versuche mal ein paar Ansätze.

Das unsichtbare sichtbar machen

Im Jahr 2008 hat Helge Fahrnberger aufgerufen, die Hauptstadt von Burkina Faso zu katografieren, nämlich die Millionenstadt Ougadougou Ich habe damals nicht mitgemacht – aber fand die Frage interessant, welche (politische) Bedeutung Landkarten haben. 2010 schrieb Helge dann: Was wurde eigentlich aus Openstreemap Ougadougou

Eine ähnliche Idee verfolgt auch Maping Kibera. Ein Ziel dabei ist auch, dass die direkt im „Slum“ teilnehmenden Menschen über ihre Infrastruktur nachdenken bzw. überhaupt einmal auf einem Plan darstellen können, was vorhanden ist und was fehlt. Das ist u.a. ein Schritt um Forderungen an eine Kommunalverwaltung mit konkreten Details zu unterstreichen. Dazu passt auch das Motto des Projekts

Making the Invisible Visible

Den Fortschritt des Projekts seht ihr live (Map Kibera) auf OpenStreetMap.

Expertise der vielen

Einige Zeit später bin ich auf den Dienst wheelmap.org gestossen. Wheelmap.org ist seit 2010 eine Online-Karte zum Suchen, Finden und Markieren rollstuhlgerechter Orte.

Seit 2010 wurden – nach eigenen Angaben – über 470.000 Orte weltweit markiert. Und dies natürlich basierend auf OpenStreetMap.

Webtermine

Nachdem ich mit Robert Harm und Unterstützung etlicher anderer „webtermine.at“ startete war uns klar, dass wir eine Karte bräuchten, um den Ort der jeweiligen Veranstaltung anzuzeigen. WordPress (ja, sorry, webtermine.at läuft darauf) bot jedoch für unsere Zwecke passende Plugins nur im Zusammenhang mit GoogleMaps an.

Robert Harm hat einige Zeit nach dem Launch von webtermine.at das Plugin MapsMarker entwickelt – ein recht mächtiges Mapping Tool. Dieses kann auf etliche Kartendienste zugreifen, u.a. auf OpenStreetMap.

Meine OpenStreetMap Nutzung

Ich nutze am iPhone einige Apps, die auf OpenStreetMap Daten zurückgreifen. Großer Vorteil gegenüber den Karten von Apple und Google ist, dass man sich den Plan einer ganzen Stadt oder eines Landes am Smartphone abspeichern kann. So ist man in Ländern mit hohen Datentarifen in der Lage trotz allem offline einen Plan zu nutzen.

Wie ich gerade am OpenStreetMap Wiki sehe gibt es eine sehr große Liste an iOS Apps, die auf die Kartendaten zugreifen.

Hier im Blog gibt´s immer wieder einen Kartenausschnitt, auf dem ich Treffpunkte für Veranstaltungen markiere. Das ist rechtlich einwandfreier als eine GoogleMap, da die OpenStreetMap Lizenz eine freie(re) Nutzung ermöglicht. In diesem Zusammenhang finde ich es eine guten Schritt, dass z.B. die Stadt Wien ihre Kartendaten zu diesen Bedingungen frei für OpenStreetMap zur Verfügung stellt.

Mein Beitrag

Dieser ist bisher sehr klein. Wie ich meinem Evernote-Archiv entnehme habe ich bisher ein paar mal an die OpenStreetMap Foundation gespendet.

Einträge oder ähnliches in die Map habe ich noch nicht geschafft. Bisher erschien mir die Einarbeitung immer zu komplex. Frage ist, ob es Dinge gibt, die man so „hin und wieder für ein halbe Stunde“ beitragen könnte. Ich sollte vielleicht mal beim Wiener Stammtisch von „OpenStreetMap Austria“ vorbei schauen.

Zum Schluss

Ich hoffe, Bernd, die Antwort war für dich ein wenig ergiebig 🙂 Wobei Bernd ja einiges mehr als ich weiß, da er selbst einiges über OpenStreetMap bloggt.

Auf alle Fälle habe ich endlich meinen Account bei OpenStreetMap aktiviert. Mal sehen, ob mehr daraus wird.

8 Kommentare

  1. Indem du über OpenStreetMap gebloggt hast, hast du schon zum Projekt beigetragen 😉 Ich hatte vor einigen Jahren auf Barcamps mal Sessions gehalten zum Thema „OpenStreetMap für Einsteiger“, weil mir die „Getting Involved-Sektion“:http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Getting_Involved im OSM-Wiki zu wenig Praxis-Tipps enthielt. Vielleicht finde ich Zeit, meine damaligen Slides zu aktualisieren und in ein web-taugliches Format zu überführen, dann blogge ich drüber.

    Ansonsten gibt es eine – wie ich finde – sehr brauchbare Möglichkeit, zu OSM beizutragen, nämlich indem man „Fehler meldet“:http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Fehler_melden Ich habe einen RSS-Feed abonniert, der mir regelmäßig die gemeldeten Fehler in meiner Umgebung in den Reader spült. Diese kann ich häufig direkt korrigieren, oder ich fahre bei Gelegenheit an der betreffenden Stelle vorbei, um den Fehler zu überprüfen.

    PS: Schöne Idee, einen Blogartikel zu „verlosen“ 🙂

    • Es ist schön zu sehen, dass Projekte wie OSM funktionieren und auch einen Beitrag für eine „bessere Welt“ leisten oder einfach nur das Leben ein klein wenig erleichtern.

      Oh ja, nimm dir ein Beispiel an mir 😉 und blogge darüber. Würde mich interessieren.

      Ad „Verlosung“: Ich mache öfters so LeserInnenaktionen. Wobei man sich von mir immer einen Artikel wünschen kann bzw. ein Thema vorschlagen. Für mich ist das ein wenig eine Herausforderung und macht auch mein Blog bunter. Also wenn du eine Idee hast …

  2. Schöner Artikel. Reizt auch immer wieder, aber wie du sagst, die Einarbeitungszeit benötigt doch etwas und die Zeit ist meist sehr rar.
    Vielleicht wirds ja noch etwas.
    Denn immerhin ist hier die Masse definitiv besser als jeder Konzern mit deren Maps-Angeboten. 😉

  3. Vielen Dank für den Beitrag. Die Links zu deinen ersten Kontakt-Projekten fand ich sehr interessant, da man in den dortigen Screenshots wirklich sehr gut sieht, wie sich Kartendaten im laufe der Zeit verbessern können.

    Leider sind einige Gegenden immer noch wie damals 2008, als das Projekt erst ins rollen kam. Gerade in anderen Ländern (auch z. B. in Frankreich) gibt es immer wieder Orte die nur sehr rudimentär oder gar nicht erfasst sind, da ist für ambitionierte Mapper immer was zu tun, auch wenn es „nur“ das abzeichnen von Luftbildern ist.

    Die Einarbeitung ist eigentlich recht einfach, wenn man die Online-Editoren ID oder Potlatch2 (mein Favorit) benutzt, welche auf osm.org verwendbar sind, wenn man auf „Bearbeiten“ drückt. Hier kann man einfach fertige Symbole in die Karte ziehen und dann in einem Formularfeld einiges (am wichtigsten natürlich der Name 😉 ) eingeben. Solange man nicht auf Speichern drückt, macht man auch nix kaputt und einen Rückgängig-Knopf gibt es auch. 😉

    Ansonsten sagte es ja schon Matthias: Fehler melden! Auch wenn man nichts bearbeiten kann/will, ist das lokale Wissen immens viel wert. Im einfachsten Fall schaut man einfach, ob die Lieblingsrestaurants/-bars schon eingetragen sind und macht eine Fehlernotiz, falls sie noch nicht da ist. 🙂

    Schade, dass wir beide nicht beim s9y-Treff sein können, sonst hätten wir uns da mal ne Stunde hingesetzt und ich hätte ne kleine Einführung zum Thema gemacht. :-/

    • Oh, offene Wunde! Ich wäre wirklich sehr gerne dabei gewesen. Hoffen wir auf 2016 🙂

      Danke, freut mich wenn der Beitrag auch für dich noch was hergibt. Mal schauen ob ich 2015 es noch schaffe etwas zu OSM beizutragen.

  4. Es gibt einige gute Gründe die für OpenStreetMap sprechen. Einige davon habe ich selbst in OpenStreetMap – Meine Erfahrungen getippt. Gerade ein Dienst wie eine gemeinsame geschaffen Landkarte der Welt braucht Speicherplatz bzw. Server, die den Die

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